Wohnhaus

NEUBAU

Wir wollen neu bauen - Was ist aus energetischer Sicht zu beachten?

Das Energiekonzept eines gedachten Neubaus entwickelt sich schon von den ersten Vorgesprächen mit dem Bauherrn über den Vorentwurf. Schon in diesen Frühen Entwurfsphasen ist es sinnvoll, ja fast zwingend, sich mit dem Energiekonzept zu auseinanderzusetzen und es umfassend zu klären. Dieser Vorgang beinhaltet die Entscheidung über die Energiekosten über die gesamte Lebensdauer eines Hauses.

Wenn Sie neu bauen wollen, kommen die Effizienzklassen der KfW in Betracht mit ihren zugehörigen Förderungen. Sie stellen mittlerweile eine allgemein gültige Definition der gängigen Energiestandards im Neubaubereich Deutschlands dar.

KfW Effizienzhaus - Typ Kredit Kfw Programm 153 Baubegleitung durch Sachverständigen
Tilgungszuschuss
KfW 40
inkl. Passivhaus
Darlehen mit ca. 1,4% Zins
bis € 50.000,- / Wohneinheit
erforderlich
Tilgungszuschuss 10%
KfW 55
inkl. Passivhaus
Darlehen mit ca. 1,4% Zins
bis € 50.000,- / Wohneinheit
erforderlich
Tilgungszuschuss 5%


Berechnungsgrundlagen nach der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV)
nach § 3 EnEV 2009 Primärenergie, QP in % QP Ref Ø U-Wert, Ht´in % Ht´Ref
KfW 40 40% 55%
KfW 55 55% 70%
KfW 70 70% 85%

Berechnungsgrundlagen nach dem Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP)
nach PHPP Primärenergie QP in kWh/m2a Jahresheizwärmebedarf kWh/m²a
KfW 40 (Passivhaus) 30 kWh/m2a 15 kWh/m2a
KfW 55 (Passivhaus) 40 kWh/m2a 15 kWh/m2a

Möglicherweise werden Sie sich heutzutage auch mit Gedanken befassen, ein Passivhaus zu bauen, wofür folgende Gründe sprechen:

  1. Ab Ende 2018 ist das Passivhaus lt. Beschluss der EU-Kommission der verbindliche Neubaustandard in der ganzen EU.
  2. Im Juli 2011 hat die Bayer. Staatsregierung beschlossen, bereits jetzt Verwaltungsneubauten des Freistaats auf der Grundlage des Passivhausstandards zu errichten.
  3. Die Bauphysik wird mit der PHPP-Software viel genauer abgebildet, daher Berechnungen viel präziser als nur mit EnEV-Software
  4. Die Planungsqualität ist mit dieser genaueren Abbildung der Verhältnisse höher, Lichtführung, Verschattung, Ausnutzung von Tageslicht, Qualität der Bauteile, wärmebrückenfreies Bauen.
  5. Kostensicherheit bezüglich der Energie für die gesamt Lebensdauer, nicht nur für ein paar Jahre (Energiekosten für Wärme liegen bei 1,5 l Öl / m² und Jahr)
  6. Im Winter bessere Behaglichkeit aufgrund wärmerer Bauteile
  7. Die Kosten für Anlagentechnik sind beim Bau geringer, und damit auch die Instandhaltung und Erneuerung nach der Lebensdauer.
  8. Die Mehrinvestition zwischen dem gängigen Standard KfW 70 und einem Passivhaus sind nicht größer als max. 8%, bei entsprechend intelligenter Planung auch geringer.
  9. Durch die Lüftungsanlage ist auch in der Heizperiode ständig eine gute Luftqualität im Haus, dies stellt ohne Zweifel auch einen gesundheitlichen Aspekt dar.
  10. Die Zufriedenheit der Nutzer ist hoch; Eigentümerbefragungen haben folgendes Bild ergeben:
    200 befragte Eigentümer in NRW (ILS 2007)
    88% „sehr zufrieden“; nur 2 würden nicht nochmal ein PH kaufen
    Ähnliche Ergebnisse in Wiesbaden-Lummerlund (21 Eigentümer) und Hannover-Kronsberg (26 Eigentümer) Mieterbefragungen:
    Kassel-Marbachshöhe: 40 Haushalte (Hübner&Hermelink 2002) bewerten das Wohnen im Passivhaus mit „großer Zufriedenheit“
    Frankfurt Rotlintstraße: 52 Haushalte (IWU, Hacke et al, 2012 über 77 % würden sich „auf jeden Fall“ wieder für ein PH entscheiden oder es Freunden empfehlen, weitere 19 % würden dies „vielleicht“ tun

Häufig positiv bewertete Einzelaspekte:

  • behagliches Raumklima, gleichmäßige Wärme
  • gute Luftqualität
  • einfache Handhabung und Wartung der Lüftungsanlagen

Links zum KfW Förderprogramm